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Warum erscheint der Mond grösser wenn er am Horizont ist?

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Die Mondtäuschung: Warum sieht der Mond am Horizont größer aus?

Wir Menschen sind seit jeher fasziniert von dem Mond und für die Astronomen ist er längst kein unbekanntes Terrain mehr. Warum der Himmelskörper so riesig wirkt, wenn er am Horizont steht beziehungsweise auf- und untergeht, können uns Sternenkundler allerdings nicht erklären. Dieses Thema fällt vielmehr in den Zuständigkeitsbereich der Psychologen.


Ein Riese am Nachthimmel

Wenn der Mond aufgeht, ist das in der Regel ein überwältigendes Schauspiel: Hinter den Häuser- und Baumsilhouetten schiebt sich eine riesige, orange Kugel hervor und steigt allmählich in Richtung des Nachthimmels. Je weiter sich der Mond vom Horizont entfernt, desto unspektakulärer und kleiner wird er.

Viele Romantiker zögern deshalb nicht und möchten den Aufgang des Mondes in einer romantischen Szene fotografisch festhalten. Doch spätestens beim Betrachten der Bilder ist die große Enttäuschung gekommen: Der eben noch so riesig wirkende Mond ist auf den Bildern lediglich als heller kleiner Punkt zu erkennen.

Hier hat weder der Fotograf etwas falsch gemacht, noch ist die Kamera in irgendeiner Weise defekt. Es handelt sich eher um den Beweis dafür, dass sich die sogenannte Mondtäuschung physikalisch nicht erklären lässt. Von einer Mondtäuschung ist die Rede, wenn der Mond am Horizont größer erscheint, als er es am freien Himmel tut.


Mondtäuschung durch Lichtbrechung

Durch die Lichtbrechung wird der Mond förmlich „verzaubert“, allerdings nur farblich. Wenn er tief steht, wird der blaue Anteil seines Farbspektrums in alle Richtungen durch die Atmosphäre gestreut. Der rote Anteil wird hingegen in Richtung unserer Erde gelenkt. Beim Unter- und Aufgehen leuchtet der Mond deshalb auch gelb-orange. Allerdings ist es nicht die Atmosphäre, die das Bild vom Mond vergrößert. Dies beweisen die „misslungenen“ Fotografien des Mondaufganges. Dementsprechend muss es sich dabei um eine optische Täuschung handelt, die ausschließlich unser Gehirn produziert.


Der Mond am Horizont im Kontext zu Bäumen und Häusern

Damit wir die Größe von Gegenständen abschätzen können, müssen wir zunächst wissen, wie weit dieser entfernt ist. Da der Mond eine Entfernung von rund 400000 Kilometer bis zur Erde aufweist, kann das menschliche Auge diese riesige Distanz natürlich nicht erfassen. Unser Gehirn verlässt sich in diesem Moment auf die Referenzentfernungen, die immer abrufbar sind.

Wenn der Mond knapp über dem Horizont steht, betrachten wir ihn beispielsweise im Kontext zu Bäumen und Häusern, die allerdings alle viel näher an uns dran sind. Durch diese Tiefeninformation berechnet das menschliche Gehirn für den Erdtrabanten besonders große Entfernungen. Damit erscheint er in unseren Augen riesig. Betrachten wir den Mond hingegen am leeren Nachthimmel, so ist keine andere Bezugsgröße vorhanden, sodass er optisch näher und damit auch kleiner wirkt. Schauen Sie genau hin beim nächsten Vollmond.